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Turkologie Newsletter 2021/4

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 
die dunklen Covid-Wolken haben sich leider nach kurzer Lichtung abermals bedrohlich zusammengezogen und uns zu allem Überfluss auch noch eine neue Covid-Virus Variante beschert. Dennoch hoffen wir, dass Sie unser letzter Newsletter für 2021 bei guter Gesundheit und Stimmung erreicht.
 
Wir kamen zu Semesterbeginn kurz in den Genuss der Präsenzlehre, doch die Umstände zwangen uns alsbald in die nun fast schon „normal“ erscheinende Online-Realität. Letztere hat vielen von uns die Möglichkeit eröffnet, weltweit an Workshops, Vortragsreihen und Konferenzen teilzunehmen. Auch unsere Veranstaltungen, insbesondere die Ringvorlesung, werden global nachgefragt.
 
Dennoch wollen wir im kommenden Jahr nicht nur in der virtuellen Welt mit Ihnen zusammenkommen, weshalb wir die meisten unserer Vorhaben auf alle Fälle in Präsenz planen wollen, ohne dabei auf die Vorzüge des online-Formats zu verzichten.
 
Wir wünschen Ihnen erholsame und besinnliche Feiertage. Kommen Sie gesund, glücklich und gemütlich ins neue Jahr!
 
Ihre Wiener Turkologie!


Das wichtigste auf einen Blick: 

Kurzinformationen: was passiert eigentlich mit?
  • Internationaler Workshop „Digital Humanities and Ottoman Studies“, gefördert durch die VolkswagenStiftung wird zwischen dem 7. und 9. Juli 2022 in Wien stattfinden. Weitere Informationen folgen: https://dh-ottoman.univie.ac.at                            
              

 
  • One-Day Workshop: The Ottoman-Armenian Soundscape: Music and Literature Entangled findet voraussichtlich am 22. April 2022 statt. Weitere Informationen folgen auf: https://armenoturkish.univie.ac.at

 



In Memoriam Bert G. Fragner (1941-2021)


von Gisela Procházka-Eisl
 
Am 16. Dezember ist unser lieber und allseits hochgeschätzter Kollege, der Iranist Professor Dr. Bert Fragner nur wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag in Wien verstorben.

Bert Fragner war eng mit der Universität Wien verbunden. Er studierte am Institut für Orientalistik Turkologie, Arabistik und Iranistik, betrieb aber auch slawistische und völkerkundliche Studien. Bereits in den 1960er-Jahren, als das Wiener Institut für Orientalistik noch ein enger, konservativer Ort war, an dem orientalische Studien abstrakt, fern von Land und Leuten betrieben wurde, studierte Fragner auch an der Universität Teheran und blieb danach beruflich mehrere Jahre lang im Iran. 1970 promovierte er in Wien bei Herbert W. Duda über die Geschichte der Stadt Hamadan. Es folgte die Habilitation an der Universität Freiburg im Breisgau im Fach Islamwissenschaft und bald ein Ruf an die FU Berlin, wo er vier Jahre als Professor tätig war. Von Berlin ging er dann als Professor für Iranistik an die Universität Bamberg. Es sollten mehr als 30 Jahre vergehen, bis er nach einer glanzvollen wissenschaftlichen Karriere in Deutschland schließlich wieder nach Wien zurückkehrte. In einem Alter, in dem viele eher an Pensionierung als an neue Aufgaben denken, kam Fragner 2003 als Direktor des neu gegründeten Instituts für Iranistik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in seine Heimatstadt zurück und übte diese Funktion mit großem Engagement bis zu seiner Pensionierung 2010 aus.

Bert Fragner hat zwar nie am Institut für Orientalistik der Universität Wien gearbeitet, war aber dennoch für viele von uns stets präsent – als Mentor, Kollege und Freund, von dem man sich nicht vorstellen kann, dass es ihn nicht mehr gibt. Für Wien und die Orientalistik war seine Rückkehr in vielerlei Hinsicht ein großer Gewinn. Denn Bert Fragner war mehr als ein Iranist – er war ein Vorbild eines Wissenschaftlers, wie es sie heute zunehmend weniger gibt: Ein Universalgelehrter, der den Orient nicht nur erforschte, sondern auch verstand und liebte, der aber auch weit über die Grenzen seines Faches hinauszublicken wusste und dessen Wissen sich selbst in entlegensten Bereichen noch manifestierte. Nicht auf Hierarchien achtend, vorurteilsfrei und stets neugierig ließ er sich auf Menschen ein; er hatte ein untrügliches Gespür für junge Talente, und zahlreiche heute im Fach etablierte Wissenschaftler*innen gingen durch seine Hände. Seine überbordende, herzliche Gastfreundschaft, seine legendären Kochkünste, seine Intellektualität und seine Eloquenz werden unvergessen bleiben.


Im neuen Jahr erwarten Sie weitere drei spannende Vorträge von Umut Özsu (Ottowa), Corry Guttstadt (Hamburg) und Markos Carelos (Newcastle/Zürich).

Das Programm und weitere Informationen finden Sie auf:
https://orientalistik.univie.ac.at/aktuelles/dauerveranstaltungen/ringvorlesung-turkologie/

Über diesen Link können Sie direkt dem Zoom-Meeting beitreten
https://univienna.zoom.us/j/98775212598?pwd=LzQzbTdmb0NqdGZ0RVVtS2p4RHBUQT09

Sie können auch über den Zoom-Client teilnehmen, wenn Sie folgende Daten verwenden
Meeting-ID: 987 7521 2598
Kenncode: 466314


Ringvorlesung Turkologie Sommersemester 2022:

Environment, Nature and Society in Eurasia
(online, English)

Lecture series in the summer semester 2022 will be co-organized with Florian Schwarz (Institute of Iranian Studies (IfI, ÖAW) and Jeanine Dağyeli (Turcology and IfI).

Environmental history, as a relatively new phenomenon in the study of Eurasia, offers a fresh perspective to the researchers of this geographically, ecologically, and culturally diverse region. Although the economic, fiscal, agricultural, and social histories of Central Asia, Iran, and the Ottoman Empire/Turkey have been extensively researched over the past decades, environmental history has only recently appeared on the radar of historians of these regions. 

The series will be devoted to the environmental history of Eurasia, the interrelationship between societies and nature, including the discussion of what nature meant to the respective communities, the question of shortage of resources as well as the human impact on ecosystems and landscapes through time.

 
Wir freuen uns auf folgende Referentinnen und Referenten:

Verena Winiwarter (BOKU, Vienna) David Moon (University College London), Jeanne Féaux de la Croix (University of Tübingen), Nurzat Sultanalieva (University of Tübingen), Julia Obertreis (FAU, Erlangen-Nürnberg), Nicholas B. Breyfolge (The Ohio State University), James Gustafson (Indiana State University), Oleksandr Polianichev (Södertörn University, Stockholm), Aleksandar Shopov, (State University of New York, Binghampton), Faisal Husain (Pennsylvania State University), Meliz Ergin (Koç University, Istanbul), Sam Dolbee (Harvard University), Chris Gratien (University of Virginia)

Das Programm finden Sie in Kürze auf:
https://orientalistik.univie.ac.at/aktuelles/dauerveranstaltungen/ringvorlesung-turkologie/

In Kooperation mit

  
 Applications for the annual Andreas Tietze Memorial Fellowship has been opened. We particularly welcome projects that require a (research) stay in Vienna and/or complement and expand the current research focus of the Department (i.e. environmental history, history of technology, digital humanities, consumption history, history of tourism, and cultural heritage).
 
More information about the fellowship and application material can be found on: 

https://orientalistik.univie.ac.at/forschung/fellowships/andreas-tietze-memorial-fellowship/

The chair of Ottoman and Turkish Studies will host the second CEST Summer School in Vienna. The Summer School will take place between July 11 and 20 and will focus on the topic "Cultural Exchange and Heritage". Up to 15 successful applicants from Europe and Turkey will receive reimbursement of travel expenses and free accommodation. Up to 10 invited experts will act as lecturers, chairs, or seminar leaders.

In cooperation and with the support of


In Kooperation mit dem Institut für Byzantinistik und Neogräzistik haben wir Merih Erol (Istanbul) als Senior Fellow nach Wien eingeladen. In dieser Zeit hat sie an ihrem laufenden Projekt „Armenian Refugees from Anatolia: Survival, Identity, and Citizenship in Greece (1920-2020)“ gearbeitet.

Ein kurzes Interview über ihren Forschungsaufenthalt in Wien finden Sie hier.
Der Turkologentag 2023 findet zwischen dem 21. und 23. September 2023 in Wien statt. Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir Anfang Januar 2022 den CfP publizieren werden. Wir haben einen beeindruckenden Advisory Board, deren Mitglieder ausgewiesene und renommierte Expert*innnen sind und für die jeweiligen Sektionen die eingehenden Abstracts/Panel-Proposals begutachten werden. Weitere Informationen zu unserem Advisory Board finden Sie hier: https://turkologentag2023.univie.ac.at/organization/advisory-board/
 
Aktuelle Informationen werden fortlaufend auf der Tagungshomepage publiziert. Schauen Sie gerne regelmäßig vorbei: https://turkologentag2023.univie.ac.at
 
In Kooperation und mit Unterstützung von


 

Diyâr
Heft 4 (Jg. 2, Heft 2) ist erschienen!

 
Das vierte Heft von Diyâr. Zeitschrift für Osmanistik, Türkei- und Nahostforschung enthält sieben Beiträge sowie die Zusammenfassungen der mit dem GTOT-Preis ausgezeichneten Masterabschlussarbeiten sowie Dissertationen aus den Bereichen der Turkologie, Osmanistik und Türkeiforschung.

Das nächste Diyâr Sonderheft (Jg. 3, Heft 1) widmet sich dem Thema „Animals in the Middle East and Central Asia“ und wird im Frühjahr 2022 erscheinen. Freuen Sie sich auf Beiträge von Mona Bieling, Semih Çelik, Jeanine Dağyeli, Hande Gürses, Donna Landry, Kate McClellan und Arlen Wiesenthal.

Diyâr ist Open Access für Studierende und MitarbeiterInnen der Universität Wien und kann über u:find mit der Bibliothekskarte kostenlos gelesen werden.
For the sixth issue of Diyâr (Autumn 2022), we welcome original and as yet unpublished contributions from all research areas of Ottoman, Turkish and Middle Eastern Studies. Articles can be submitted to Julia Fröhlich (diyar@ergon-verlag.de) until February 15, 2022. Papers should not exceed a length of 60,000 characters (including spaces and footnotes). They should include an abstract (150-200 words) and a list of (up to) 6 keywords. Diyâr accepts contributions in German, English, and French. For more information, visit:

https://www.diyar.nomos.de/index.php?id=7418&L=1
 
Reviews can also be submitted. For book lists or suggestions for reviews, please contact:
diyar@ergon-verlag.de

 
 
A Century of Gender Equality Struggles in Turkey: Feminist History Revisited (eds, Elife Biçer-Deveci, Selin Çağatay)
 
Borders, Territory, and the Turkish Republic (eds, Alexander Balistreri, Mert Pekşen)
 
For further information: http://gtot.org/diyar/

Wir begrüßen Julia Fröhlich als neue Doktorandin der Turkologie. Julia Fröhlich hat BA (Orientalistik) und MA (Turkologie) sowie MEd. (Englisch, Geschichte & Politische Bildung) an der Universität Wien studiert. Ihr von Yavuz Köse und Maria Stassinopoulou betreutes Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit der zwischen 1941 und 1944 zu verzeichnenden Fluchtbewegung griechischer Jüd*innen, in deren Zuge rund 1.500 Jüd*innen von Euböa aus über die Ägäis nach Çeşme flüchteten.

Für weitere Informationen zum Dissertationsprojekt siehe:
https://orientalistik.univie.ac.at/fachrichtungen/turkologie/forschung/dissertations-und-post-doc-projekte

Andreas Tietze Memorial Fellow Pınar Karakılçık (Université Sorbonne Paris Cité -INALCO) ist seit Anfang Dezember in Wien und arbeitet bis Ende des Jahres an ihrem Projekt “A Sociolinguistic Introduction to Turkish Dialectology in the Context of Grassroots Texts in Armeno-Turkish”. Ein kurzes Interview zu ihrem Aufenthalt und ihrer Forschung folgt in unserem ersten Newsletter im neuen Jahr.

Yavuz Köse, „Das Hochglanzmagazin Şehbâl und seine Werbeanzeigen: Zwischen Global, Lokal und Glokal“, Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Pluralität versus Nation: Transformationsprozesse der osmanischen und post-osmanischen Presse des 19. und 20. Jahrhunderts, Ruhr Universität Bochum, 11.01.2022.
NEUE PUBLIKATIONEN
 
Akyol, Ercan, Review von Abdullah Gündoğdu, Hüseyin Güngör Şahin and Dilek Altun. Barbaros Hayreddin Paşa – Gazavâtnâmesi ve Zeyli (Ankara: Panama Yayıncılık. 2019),” Diyâr. Journal of Ottoman, Turkish and Middle Eastern Studies 2,2 (2021): 386-89.
 
Akyol, Ercan, Editorial: “Pandemi, Bilgiye Erişim ve Akademi”, Türk Kütüphaneciliği 35, 3 (2021): 350-52.

Akyol, Ercan, (mit Aysu Akcan), Übersetzung “Osmanlı İmparatorluğu’nda Doğulu Şairler ve Alimler (1453-1600), Türk-Acem Kültür Tarihine Bir Katkı”. Hanna Sohrweide, Kün: Edebiyat ve Kültür Dergisi, 2/2021. [The Turkish translation of Hanna Sohrweide’s article entitled, “Dichter und Gelehrte aus dem Osten im Osmanischen Reich (1453-1600). Ein Beitrag zur türkisch-persischen Kulturgeschichte,” Der Islam – Zeitschrift für Geschichte und Kultur des Islamischen Orients 46 (1970): 263-302.]

Chovanec, Johanna (mit Senem Aydın-Düzgit und Bahar Rumelili). “Europe and the Ottoman Empire: Images of self and the other.” In Routledge Handbook of EU–Middle East Relations. Edited by Dimitris Bouris, Daniela Huber, Michelle Pace (London: Routledge, 2022). 
 
Chovanec, Johanna. “Auf der Suche nach Europa: West und Ost im (post-) imperialen Roman der Türkei,” IWMPost 128 (Fall/Winter 2021): 17.
 
Chovanec, Johanna, Übersetzung von Aysu Akcans Gedichten „ALMANCADA HER DUYGUYU ANLATABİLEN BİR KELİME VARDIR“ („Im Deutschen gibt es für alle Gefühle ein Wort, das sie erklärt“), perspektive : hefte für zeitgenössische literatur 106/107.
 
Chovanec, Johanna. Review von “Hakan Yavuz, Nostalgia for the Empire. The Politics of Neo-Ottomanism (New York: Oxford University Press, 2020),” Diyâr. Journal of Ottoman, Turkish and Middle Eastern Studies 2,2 (2021): 405-8.
 
Fröhlich, Julia. “Das Fehlen einer klaren Linie. Die Ambivalenz türkischer Diplomatie (1939-1945) gegenüber jüdischen Türk*innen im Ausland als Spiegelbild einer widersprüchlichen Nation,” Diyâr. Journal of Ottoman, Turkish and Middle Eastern Studies 2,2 (2021): 208-31.
 
Hoşgör Büke, Sümeyye (Andreas Tietze Memorial Fellow), “The Use of Probate Inventories (tereke) of Grocers as a Source for the Food Consumption of Urban Ottomans: The Case of Eighteenth-Century Ankara,” Diyâr. Journal of Ottoman, Turkish and Middle Eastern Studies 2,2 (2021): 165–85.
 
Köse, Yavuz (mit Lea Nocera), “Introduction, Thematic Focus: Concept of Culture and its Politicization in Turkey,” Diyâr. Journal of Ottoman, Turkish and Middle Eastern Studies 2,2 (2021): 302-4.
 
Köse, Yavuz, „Ein Land zwischen Zuversicht und Zorn“, Rezension von Maurus Reinkowskis Geschichte der Türkei. Von Atatürk bis zur Gegenwart. München: C.H. Beck 2021, Falter. Stadtzeitung Wien 43/21 (2021): 21.
     
     
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Kontakt:
Dr. Onur Inal

Institut für Orientalistik
Universität Wien
Spitalgasse 2, Hof 4 (Campus)
A-1090 Wien
Österreich

E: onur.inal@univie.ac.at

Wir bedanken uns herzlich bei Ihnen für Ihr Interesse an der Wiener Turkologie. Sie können sich jederzeit abmelden, falls Sie keinen Newsletter mehr erhalten möchten.


 






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